DER NORMALE HAARAUSFALL
Das Haar entsteht im Haarfollikel, der die Haarwurzel von außen umschließt. Seine Zellen gehören zu den aktivsten unseres Körpers und teilen sich etwa fünfmal schneller als normale Hautzellen. Die Energie dafür kommt über kleinste Blutgefäße, die den Follikel als dichtes Netz umgeben und mit Nährstoffen versorgen. Jedes Haar geht durch drei Phasen, dann fällt es aus – und der Haarzyklus beginnt von vorn.
Die Wachstumsphase (Anagenphase): Die Haarwurzel ist in Hochform, versorgt das Haar optimal und lässt es durchschnittlich 10 bis 15 mm pro Monat wachsen. Rund 85 Prozent der Haare befinden sich in diesem aktiven Zustand. Wie lange ein Haar wächst, ist erblich festgelegt. Normalerweise endet die Wachstumsphase nach 3 bis 7 Jahren.
Die Ruhephase (Katagenphase): Die Haarwurzel schrumpft und verhärtet sich. Die Zellen hören langsam auf sich zu teilen, das Haarwachstum ruht. Etwa ein Prozent der Haare befinden sich in diesem Stadium, das 3 bis 4 Wochen andauert.
Der Haarausfall (Telogenphase): Das Haar sitzt immer lockerer im Follikelkanal. Einfaches Kämmen, Bürsten oder Haare waschen reichen, um das Haar ausfallen zu lassen. Die Phase, in der sich ca. 14 Prozent der Haare befinden, dauert 2 bis 4 Monate. In dieser Zeit regeneriert sich der Follikel, ein neues Haar wächst nach – und der Haarzyklus beginnt von neuem.
Da jeder Haarfollikel seine einige innere Uhr hat, befinden sich nie alle Haare auf dem Kopf in derselben Phase. Und deshalb bleibt der normale Haarausfall von bis zu 120 Haaren pro Tag unbemerkt.
Der übermäßige Haarausfall
Jeder Mensch verliert auch ohne behandlungsbedürftigen Haarausfall täglich Haare. Wie viele das sind, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Ein Haarausfall von 60 bis 120 Haaren pro Tag gilt als normal. Zum Problem wird Haarverlust erst, wenn mehr Haare ausfallen, als nachwachsen. Das passiert, wenn die Haarzellen nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, das Haar schneller die Ruhephase (Katagenphase) erreicht und dementsprechend früher ausfällt. Dieser Vorgang wiederholt sich über vielen Zyklen, bis das Haar ganz dünn (Vellushaar) wird und schließlich gar nicht mehr neu gebildet wird.
Der erblich bedingte Haarausfall
In mehr als 90 Prozent aller Fälle ist Haarausfall erblich bedingt. Das ist die so genannte androgenetische Alopezie. Ihre Ursache liegt in einer Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem körpereigenen Botenstoff Dihydrotestosteron (DHT). DHT wird in der Kopfhaut aus dem Geschlechtshormon Testosteron gebildet. Das DHT dockt an bestimmte Rezeptoren der Haarwurzeln an und führt zur Rückbildung von Blutgefäßen, die für die Haarwurzelversorgung wichtig sind. Das Haar wird dann nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt, erreicht schneller die Ruhephase (Katagenphase) und fällt dementsprechend früher aus. Dieser Vorgang wiederholt sich über vielen Zyklen, bis das Haar ganz dünn (Flaumhaar) wird und schließlich gar nicht mehr neu gebildet wird.
Der diffuse Haarausfall
Beim diffusen Haarausfall gehen die Haare im Gegensatz zum hormonell bedingten Haarausfall nicht nur an bestimmten Stellen aus. Sie werden insgesamt immer weniger und dünnen gleichmäßig aus. Von dieser Variante des Haarausfalls sind zumeist Frauen betroffen. Mögliche Ursachen können sein:
So unterschiedlich die Ursachen für diffusen Haarausfall sein können, das Ergebnis ist das gleiche: Die Haarwurzeln werden nicht ausreichend mit den für den Haaraufbau notwendigen Nährstoffen versorgt, das Haar wird immer kraftloser und dünner.
Der kreisrunde Haarausfall
Eine weitere Form des Haarausfalls ist der so genannte kreisrunde Haarausfall, in der Fachsprache Alopecia areata genannt. Dabei bilden sich plötzlich münzgroße, kahle Stellen. Die Haare können aber auch komplett ausfallen. Bis heute ist die Ursache für kreisrunden Haarausfall ungeklärt. Es wird vermutet, dass das körpereigene Immunsystem sich gegen die eigenen Haarwurzeln richtet. Bei kreisrundem Haarausfall hat sich die FUE Methode bewährt, bei der die Haarwurzeln von einer Stelle an denen Haare wachsen zu einer Stelle an denen keine Haare mehr wachsen „verpflanzt“ werden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten:
Behandlung mit Minoxidil
Eine Behandlung von Haarausfall im Frühstadium kann mit Minoxidil erfolgen. Dabei handelt es sich um eine Lösung, die zweimal täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Dieses Produkt wurde durch Zufall entdeckt: ursprünglich wurde Minoxidil gegen Bluthochdruck entwickelt. Seine Nebenwirkung: Vermehrtes Haarwachstum. Die Lösung fördert die Durchblutung der Haarwurzel und regt das Haarwachstum an. Bis ein Ergebnis sichtbar wird, braucht es jedoch Geduld. Es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis der erste Erfolg zu verzeichnen ist. Des weiteren darf die Behandlung nicht abgesetzt werden, da die Wirkung sonst wieder nachlässt. Die Kosten werden in der Regel vom Patienten getragen.
Behandlung mit Antiandrogenen
In schweren Fällen des Haarverlustes – wenn der Haarausfall schnell fortschreitet und nicht auf eine äußerliche Therapie anspricht, kann eine Therapie mit sogenannten Antiandrogenen in Betracht gezogen werden. Antiandrogene wirken gegen männliche Hormone und sollten nur unter gründlicher Abwägung und unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen eingenommen werden. Häufig auftretende Nebenwirkungen sind bei dieser Therapie Müdigkeit, Leistungsabfall und ein Verlust der Libido.
Haartransplantation mit der FUE Methode – die Chance auf eine neue Haarpracht
Über 60 Prozent der Männer sind von Haarausfall betroffen
Die Mehrheit der Männer ist von Haarausfall ist betroffen. Mal mehr, mal weniger, mal früher, mal später! Haarausfall zu akzeptieren, fällt schwer. Aber die meisten müssen das auch gar nicht, sondern können sofort aktiv werden! Je frühzeitiger die Ursachen des Haarausfalls erkannt werden, umso besser sind die Behandlungschancen.
Der männliche Haarausfall ist fast immer erblich bedingt: Die Ursache für die so genannte androgenetische Alopezie ist eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem körpereigenen Botenstoff Dihydrotestosteron (DHT).
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